Lourdes, das für kranke Menschen so anziehend ist

Lourdes hilft an das Unmögliche zu glauben, wenn du krank bist …

Von der Terrasse des Accueil Notre-Dame aus, wo sie sich im Heiligtum aufhält, beobachtet Sasha, eine 26-jährige Amerikanerin, die unheilbar an einem Hirntumor erkrankt ist, hilflos während der Flut, die Lourdes und seine Region verwüsten wird, wie der Pegel des Gave de Pau ansteigt. Am 18. Juni 2013 wurde die Grotte mit einer Wasserhöhe von zwei Metern überflutet. Zwei Tage vergehen. Zwei Tage einer angespannten Erwartung für Sasha, die ihre Augen auf die Grotte gerichtet hält: Wird sie sie noch vor Ende ihres Aufenthalts erreichen, um den Felsen zu berühren und zu küssen? Dies ist ihr einziger Wunsch, ihr letzter Sterbenswunsch: Deshalb überquerte sie den Atlantik und sammelte die wenige Kräfte, die ihr noch bleiben. Der Rückgang der Überschwemmung hat begonnen. Ausgestattet mit einer besonderen Erlaubnis wird Sasha in der Nacht vor ihrer Abreise in einem Rollstuhl zur Grotte gebracht. Sie umarmt den Felsen der Grotte und meditiert schweigend. Der Augenblick dauert nur einige wenige Minuten, aber wie intensiv sie sind! Sasha verlässt Lourdes in der Gewissheit, ihren letzten Wunsch erfüllt zu haben. „Ich bin Wissenschaftlerin“, sagte sie, „ich habe immer mehr an Medizin als an Wunder geglaubt. Aber in meinem Fall kann die Medizin nichts mehr tun, also…“

Nach Lourdes, wenn du krank bist, um Frieden zu finden…

„Ich wäre dreimal fast gestorben“, sagt Sylvie Huchet, eine 44-jährige Französin aus der Vendée und regelmäßiger Gast im Accueil Notre-Dame. Einmal kam ich nach Lourdes, zermalmt wie ein Weizenkorn. Ich war auf Atemunterstützung angewiesen und lag auf einer Tragebahre mit einer Morphium-Pumpe. Als ich in der Grotte ankam, bat ich nur um eines: „Maria meine Mutter, geleite mich in den Himmel! Tief im Inneren hatte ich immer noch den Wunsch zu leben, aber ich hatte nicht mehr die Kraft, mein Leiden zu ertragen. Ich wollte Frieden… ewigen.“ 1992, nach einem Verkehrsunfall, erkrankte Sylvie an einer nosokomialen Erkrankung, der „Krankenhauskrankheit. „Ich mit Staphylokokken befallen“, erläutert sie. „Ich habe mich 44 Operationen unterzogen. Heute habe ich es geschafft, die Krankheit zu vergessen… nicht aber den Schmerz!“ Und fährt fort: „Nach Lourdes muss ich kommen, ich habe den Glauben; Jedes Mal, wenn ich in die Bäder gehe und weine. Eines Tages empfing ich dort eine echte Heilung: Mich plagte eine Wunde im Herzen und sie wurde aufgebrochen. Ich hatte Vergebung zu gewähren und konnte sie schließlich geben: Ich empfing die Gnade des Friedens.“

Nach Lourdes, wenn man krank ist, um seelisch aufzuatmen…

In der Nähe der Pforte des heiligen Joseph der Wallfahrtsstätte gelegen, befindet sich eine weitere Unterkunft, die für den Aufenthalt kranker Pilger bestimmt ist, das Accueil Marie Saint-Frai, das von Ordensschwestern geführt wird. Hier hielt sich Claire Abou Karam auf, eine 30-jährige Libanesin. „Betroffen von einer neuromuskulären Erkrankung, ähnlich der Myopathie, konnte ich mit dem Malteserorden von Beirut aus nach Lourdes fliegen“, vertraut sie uns an. „Ich suche keine Heilung. Ich bin hier, um in meinem Leben innezuhalten, über das Wort Gottes zu meditieren und um der Jungfrau Maria in ihrem Heiligtum zu begegnen.“ Ihre Lebensfreude gründet in ihrem Glauben und ist in ihrer Familie verankert: einer Mutter, einer Schwester und Brüdern, ganz zu schweigen von einem Vater, Edouard, den sie im Himmel wähnt und dem sie sich, in Lourdes, in der Gemeinschaft der Heiligen, sehr nahe fühlt. Sie fügt mit einem Lächeln hinzu: „Die Liebe stirbt nie.“

Nach Lourdes, wenn du krank bist, um der Einsamkeit zu entkommen…

Kranke Menschen stellen nehmen auch in Hotels Quartier. Dies ist beispielsweise beim 65-jährigen Dominique Gardeil der Fall. Der Franzose, der ursprünglich aus Grenoble stammt, verweilt in diesem Jahr im Hotel L‘Arcades. Er kam im Rahmen der Parkinson-Krankenwallfahrt nach Lourdes. „Eines Tages wollte ich einen Scheck unterschreiben und konnte es nicht tun“, erklärt er. „Dies war das erste Symptom der Krankheit. Zwei Monate später wurde die neurologische Diagnose gestellt: Parkinson. Ich unterzog mich vor vier Jahren einer Tiefenhirnstimulationsoperation und profitiere davon. Sie hat den zerstörerischen Prozess der Krankheit verlangsamt.“ Dominique freut sich, noch immer „lebendig und autonom“ zu sein. Nachdem er Präsident des Verbandes, der die Wallfahrt organisiert, geworden ist, betrachtet es als eine privilegierte Gelegenheit Lourdes gemeinsam mit Freunden zu erleben.“ Er betont: „Die Wallfahrt gibt mir Mut und Kraft, mich dem Alltag zu stellen. Jetzt, Dank der Lourdes-Erfahrung, weiß ich, dass ich nicht mehr allein bin.“

„Wir alle benötigen Heilung“

„In Lourdes ist Heilung körperlich, geistig und moralisch möglich. Aber was Christus sich vor allem für jeden von uns wünscht, ist die geistliche Heilung. Wir sind alle krank in unseren Herzen. Die spirituelle Krankheit ist Sünde. Wir alle benötigen der Heilung.“ So Kardinal Bechara Rai, der libanesisch-maronitische Patriarch, bei einem Aufenthalt in Lourdes.