Botschaft von Msgr. Olivier Ribadeau Dumas «Lourdes, eine unglaubliche Quelle der Hoffnung für unsere Zeit»

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Liebe Brüder und Schwestern, liebe Freunde,

Ich freue mich Ihnen am Ende dieser liturgischen Feier, die uns die Möglichkeit bot, gemeinsam zu beten, gemeinsam zu danken, und in unserem gemeinsamen Gebet alle mit einzuschließen, die zu diesem Wallfahrtsort kommen und hier arbeiten.

Ich freue mich, diese Feier im Rahmen der heiligen Messen zu feiern, die jeden Tag in der Wallfahrtstätte stattfinden und zu denen Pilger von überall her, für einen Tag oder für einen längeren Zeitraum kommen, um den Tod und die Auferstehung Christi zu feiern. Hierin liegt die Quelle meines Priesteramtes.

Wenn ich den Wunsch geäußert habe, dass die Fußwaschung ein wichtiges Zeichen zu Beginn dieser Messe sein soll, dann deshalb, weil ich fest davon überzeugt bin, dass sie nicht in Autorität, sondern nur im Dienst auszuführen ist. Christus war nie mehr Herr und Meister als da, wo er sich seinen Jüngern zu Füßen setzte, um diese Geste zu vollziehen, die damals den geringsten Dienern vorbehalten war. Und er fordert uns auf, dasselbe zu tun: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.“

Diesen Dienst erleben wir beim Empfang der Pilger, der unser gemeinsamer Auftrag ist, ob als Mitarbeiter, Freiwillige, Priester, Laien, in der Wallfahrtsstätte, in der Hospitalite, in der Cité Saint Pierre und an so vielen Orten, die mit uns verbunden sind. Pilger sind unsere Daseinsberechtigung, vor allem die Kleinsten und Demütigsten, die Kranken und Behinderten und die am meisten vom Leben gezeichneten. Alle von uns empfangenen Wallfahrten bringen zum Ausdruck, dass dieser Empfang ein aufrichtiges Zeichen für unsere Zeit ist. Dies ist die erste Aufgabe der Kirche, die Nächstenliebe Christi in konkreten Gesten zu vergegenwärtigen, das Evangelium Christi zu verkünden, das in diesem offenherzigen Heiligtum klar zu erkennen ist, und mit den Sakramenten, die Tag für Tag gefeiert werden, Trost zu spenden. Mögen wir es uns wahrlich zu Herzen nehmen, stets an die Pilger zu denken. Auch wenn wir nicht in direktem Kontakt mit ihnen stehen – sie sind hier. Wir arbeiten nicht freischwebend, in irgendeiner Struktur, sondern in jenem Wallfahrtsort, der durch den vom Lächeln Mariens erhellten Geist von Lourdes belebt wird. Ich danke von ganzem Herzen den Angestellten und Freiwilligen der Hospitalité und der Wallfahrtsstätte, die bei dieser Messe anwesend sein wollten. Ihre Gegenwart berührt mich unendlich, sie ermutigt mich und schenkt mir die Gnade, Priester für ein Volk zu sein.

Diesen Dienst haben und können wir unter uns, im gemeinsamen Wunsch zur Zusammenarbeit, im gemeinschaftlichen Leben untereinander und in wahrem Wohlwollen miteinander mit Leben erfüllen. Ich möchte ein Diener unserer Gemeinschaft sein, denn sie steht im Mittelpunkt des Lebens der Kirche, da ohne sie nichts Schönes und Großes gelingen kann. Dieser gegenseitige Dienst ist eine Einladung und ein Anruf. Lassen wir ihn nie ruhen oder auslöschen.

Ich bin seit drei Wochen bei euch in diesem Landstrich des Bigorre. Ich war gestern froh, in der heiligen Messe während der Wallfahrt dieser Diözese, die von jetzt an ein wenig die meine ist, zu konzelebrieren. Ich möchte den Priestern von Tarbes und Lourdes mitteilen, wie sehr ich durch sie den Reichtum der Geschichte dieser Kirche entdecken möchte, wie sehr ich mit ihnen und allen Laien, die sich in ihr einbringen, den Auftrag, das Evangelium in diesem Flecken zu verkünden, mittragen möchte. Unser Heiligtum schwebt nicht in der Luft, vielmehr befindet es sich in diesem Gebiet und es strahlt weit über diese Stadt, nach Frankreich und in die ganze Welt aus. Es ist keine Festung, die in sich selbst geschlossen ist, sondern ein Ort, an dem jeder so, wie er ist, willkommen ist, wo der Dialog mit allen die Regel ist.

Ich wiederhole mit Respekt und Freundschaft gegenüber den Vertretern der Gemeinde, denen ich bereits begegnen konnte, meinen Wunsch nach Zusammenarbeit. Noch einmal möchte ich die Geschäftsleute in der Umgebung der Wallfahrtsstätte begrüßen, die ich in den letzten Wochen mit großer Freude treffen durfte. Ich grüße auch die Hoteliers, die zum Gelingen der Wallfahrten beitragen; Ich bin mir sicher, dass wir Gelegenheit finden, Vertrauen und Freundschaft aufzubauen. Ich hoffe, dass wir gemeinsam einen fruchtbaren und reichen Austausch, in zuvorkommendem Wohlwollen, an dem mir sehr viel liegt, führen können. Über unsere möglichen Unterschiede hinaus dürfen wir nie vergessen, was uns verbindet: der Dienst am Pilger.

Ich bin sehr glücklich, heute von meinen Brüdern, den Wallfahrtsgeistlichen, umgeben zu sein. Ich trage von jetzt an dieses Kreuz der Kapläne von Lourdes. Es ist ein wunderbares Zeichen, das wir, wie ich hoffe, bei bestimmten vor uns liegenden Anlässen tragen können. Vielen Dank für ihren herzlichen Empfang. Wie ich Ihnen bereits gesagt habe, fühle ich mich mitten unter Ihnen wohl, im Herzen dieser Gemeinschaft der Gemeinschaften, deren Reichtum nicht auf unsere Unterschiede zurückzuführen ist, sondern wiederum in der Gemeinschaft liegt, die uns ermöglicht, diese Unterschiede anzunehmen. Unsere Mission ist großartig und ich bezeuge die Hingabe, mit der wir sie ausüben. Ich bete darum, dass jeder darin seine Freude findet. Ich zähle auch auf Ihre Gebete. Ich vergesse Pater CABES in meinen Gebeten nicht. Er liebt dieses Heiligtum so sehr. Er liebt Maria so sehr. Nach diesen Jahren des guten Dienstes als Rektor wünsche ich ihm viel Freude und Frieden in dem ihm anvertrauten neuen Amt.

Ein Dank auch an Weihbischof HEROUARD für sein Vertrauen und seine mitbrüderliche Freundschaft, welche die Jahre nur gestärkt haben. Er weiß, wie groß die Freude ist, miteinander für die Ausstrahlung von Lourdes arbeiten zu können. Ich bin am heutigen Morgen in freundlichen und brüderlichen Gedanken mit Bischof BROUWET und seinen Vorgängern verbunden, deren Herzensangelegenheit es gewesen ist, es der Wallfahrtsstätte zu ermöglichen, die ihr gestellten Herausforderungen zu meistern.

Meine Freunde, seit ich in zunehmenden Maßen von innen heraus entdecke, was in Lourdes geschieht, bin ich fest davon überzeugt, dass es hier eine Quelle unglaublicher Hoffnung für unsere Zeit gibt. Lourdes ist prophetisch. Lourdes ist ein demütiges und strahlendes Zeichen. Denn Lourdes erlangt seine Quelle in Marias Begegnung mit Bernadette, die nichts anderes als ein Abbild der Begegnung Gottes mit der Menschheit ist. Ich bin denen dankbar, die mir anvertraut haben, das Geschehen der Wallfahrtsstätte zu beleben und die Verantwortung dafür zu tragen. Ich werde dies mit all denen tun, die dies wünschen und ich vertraue mich demütig, aber mit Nachdruck, ihrem Gebet an.

 

Msgr. Olivier Ribadeau Dumas,
Rektor der Wallfahrtsstätte Unserer Lieben Frau von Lourdes